_Zug der Kraniche

Blau-lila-pink. Abendstimmung am Potsdamer Platz…

Potsdamer Platz

Weil wir noch auf unseren Anschlussbus warten mussten, nutzten wir die Zeit für einen Abstecher über den Potsdamer Platz. Der Himmel schwankte zwischen dunkelblau und schwarz und und die gläsernen Gebäude leuchteten blau und gelb von innen heraus. Nur wenige Menschen waren noch unterwegs. Wir standen zwischen den Wolkenkratzern unter der gewaltigen Stachlkonstruktion, die in blau-lila-pink angestrahlt war und kamen uns auf der großen Freifläche ganz klein vor. Als wir wieder herausgingen hörten wir plötzlich Schreie über uns und sahen nach oben: Kraniche flogen in Formation über die Gebäude hinweg. Der Frühling kommt…

Shopping, Kunst & Welfenspeise

Sie erreichte die M8 gerade noch bevor diese losfuhr. Schnell sprang sie die Stufen empor. Die Türen schlossen sich. Sie ließ sich erleichtert auf den nächsten Sitz fallen, stellte ihre Tasche mit den Einkäufen auf die Erde und lehnte ihre Stirn an das kühle Glas der Scheibe. Geschafft! Ruckelnd setzte sich die alte Bahn in Bewegung. Sie kannte diese Strecke. Schon hunderte Male war sie hier entlang gefahren, trotzdem entdeckte sie immer etwas neues. –
Die Blumenfrau an der Ecke hatte die ersten Frühlingsblüher vor die Tür gestellt. Die bunten Köpfe der Tulpen reckten sich vorsichtig den ersten warmen Sonnenstrahlen entgegen. Zartes Licht und sanfte Schatten wechselten sich zwischen den Häusern ab. Ach, das alte Café hatte endlich einen neuen Besitzer gefunden und erstrahlte nun in einem hellen Cremeton. Die rustikalen Landmöbel passten gut zu dem antiken Charme der großen Fenster. Auch die Läden waren neu gestrichen worden und leuchteten in einem goldigen Honigton, selbstverständlich passend zur hölzernen Außenbestuhlung. Unwillkürlich stieg ihr der Geruch von frisch gemahlenen Kaffee in die Nase und sie lächelte. Sie fingerte ein Croissant aus ihrer Tasche und biß genüßlich hinein. Beim nächsten Besuch sollte sie unbedingt einen Abstecher in das Café machen. Es sah einladend aus. Die Tram ruckelte derweil unentwegt der nächsten Haltestelle entgegen. Neugierig reckte sie den Hals. Über drei Jahre war sie nicht hier gewesen. Sie konnte es immer noch nicht glauben. Es hatte sich einiges verändert.